„Vielfalt statt Einfalt“ an Niedersächsischen Schulen
Am kommenden Samstag, den 22.11.2014 findet in Hannover eine „Demo für alle“ der „Initiative Familienschutz“ statt. Sie richtet sich gegen eine Initiative der Landesregierung, mit der die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgender an Schulen gefördert werden soll. Zeitgleich wird eine Gegendemonstration organisiert, die für ein offenes und diskriminierungsfreies Klima an Schulen wirbt. Dazu erklärt Benjamin Rottmann, Vorsitzender des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Niedersachen-Bremen:
Die sogenannte „Demo für alle“ ist keine Demo für alle! Sie schließt all diejenigen aus, die sich für ein wertschätzendes und diskriminierungsfreies Klima an Schulen stark machen. Dieses Bündnis von christlich-fundamentalistischen, evangelikalen und rechtspopulistischen Initiativen verleumdet und hetzt nicht nur Niedersachsen gegen Gesetzesvorhaben, die Mobbing an Schulen verhindern und auch die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgender an Schulen fördern. Kurzum: Sie sind undemokratisch, gefährlich und zutiefst homo- und transphob.
Schule muss der Vielfalt an Lebensweisen gerecht werden. Zu oft wird dort Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LSBTI) an Schulen mit negativen Einstellungen und Stigmatisierungen begegnet. Die gleichwertige Thematisierung ihres Alltags und ihrer Geschichte, die Vorurteilen und Stereotypen aufweichen könnte, ist in den Niedersächsischen Kurricula kaum zu finden. Geeignete Unterrichtsmaterialien finden sich nur bedingt in den Schulbüchern. Weitergehende Informationen oder Handreichungen fehlen. So bleibt es Lehrkräften in der Regel selbst überlassen, in ihrem Unterricht Anlässe zu schaffen oder zu nutzen, um über gleich- und transgeschlechtliche Lebensweisen zu sprechen. Zudem werden sie in der pädagogischen Aus- und Fortbildung kaum auf das Thema vorbereitet. Das soll sich mit dem geplanten Gesetzesentwurf der Landesregierung ändern.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Niedersachsen-Bremen unterstützt daher das Aktionsbündnis „Vielfalt statt Einfalt“ und ruft zur Teilnahme an Gegendemonstration am 22. November, um 12.30 Uhr in Hannover auf.
Hintergrund
Stellungnahme des LSVD Niedersachsen-Bremens zum Gesetzentwurf „Schule muss der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gerecht werden. Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern – Diskriminierung vorbeugen
https://nds-bremen2.lsvd.de/aktuelles/lsvd-nimmt-stellung-zum-bildungsplan/